Was bleibt, wenn die Musik fast verloren ist?
Jacopo Peris Dafne (1598) gilt als erste Oper der Musikgeschichte. Nur Fragmente sind überliefert, doch sie zeigen bereits den neuartigen »stile rappresentativo«, jenen zwischen Rede und Gesang angesiedelten Ausdruck, mit dem Peri eine ganz neue Form des Musiktheaters begründete.
il Gusto Barocco rückt diese überlieferten Szenen ins Zentrum eines Konzertabends, der den Dafne-Mythos in einem neuen Licht zeigt. Auf Grundlage des Librettos von Ottavio Rinuccini entsteht ein musikalisches Tableau aus Werken von Peri, Marco da Gagliano und weiteren Komponisten der Zeit. Die Rollen werden – ganz im Sinne der historischen Praxis – von nur drei Sänger:innen übernommen. Instrumentale Zwischenspiele nach dem Vorbild
der Medici-Intermedien von 1589 gliedern und kommentieren den Verlauf. So entsteht ein konzentrierter, historisch informierter Blick auf die Ursprünge der Oper – zwischen Fragment, Erfindung und musikalischer Metamorphose.
Dafne, Apollo und Amore werden von durch il Gusto Barocco prämierte Preisträger:innen und Finalist:innen des Internationalen Gesangswettbewerbs für Barockoper Pietro Antonio Cesti gesungen.
La Dafne ist ein Kooperationsprojekt von Stuttgart Barock und il Gusto Barocco.
Der Konzertabend beginnt mit der Konzerteinführung “Die Geburt der Oper” mit Jörg Halubek um 16 Uhr.
Konzertante Aufführung ohne Pause, Dauer ca. 80 Minuten
Programm
aus:
Jacopo Peri La Dafne
Marco da Gagliano La Dafne
Instrumentalmusiken von
Christofano Malvezzi (1547-1599)
Giulio Caccini (1551-1618)
Mitwirkende
Sängerinnen und Sänger des Pietro Antonio Cesti Gesangswettbewerbs
il Gusto Barocco
Jörg Halubek | Cembalo & Musikalische Leitung