Kunst der Fuge als Raumklang-Installation

Johann Sebastian Bach (1685-1750)
Kunst der Fuge (BWV 1080)

Bachs Kunst der Fuge als Raumklang-Erlebnis bei der Bachwoche Ansbach 2023

Claire Genewein, Enrico Coden | Traverso
Georg Fritz, Bettina Simon | Oboe
Andrew Burn | Fagott
Yves Ytier, Andrés Murillo | Violine
Zohar Alon-Shner | Viola
Jonathan Pešek | Violoncello
Fred Uhlig | Contrabasso
Anna Schall | Zink
Julia Fischer, Bernd Ibele, Yosuke Kurihara | Posaunen
Sören Gieseler | Orgel
Musikalische Leitung und Cembalo – Jörg Halubek

Welches Instrument, oder gar: welches Ensemble stellte sich Bach für eine Aufführung der „Kunst der Fuge“ vor? Stellte er sich überhaupt
eine Aufführung vor? Eine Antwort gibt die Interpretationsgeschichte. Vor genau einhundert Jahren lernte ein Schweizer Geiger namens Wolfgang Graeser das Werk kennen und arrangierte es für großes Orchester. 1927 kam, unter Leitung von Thomaskantor Karl Straube, diese Version
und damit das Werk an sich in Leipzig zur ersten Aufführung – eine Sensation!
Seither nahmen sich Musiker aller Art die Partitur vor, spielten sie auf Cembalo und Orgel, Streichinstrumenten, Blockflöten und Saxophonen – auch die Bachwoche Ansbach hat viele Versionen erlebt. Jörg Halubek und sein Ensemble „il Gusto Barocco“ geben nun eine neue Dimension hinzu: die Kunst der Fuge als vielfältiges Raumklangerlebnis in der Kirche St. Johannis. (aus dem Prorgammheft der Bachwoche Ansbach 2023)

Pressestimmen

Dass Jörg Halubek dasselbe Werk mit seinem Ensemble il Gusto Barocco in eine Raumklanginstallation für die Kirche St. Johannis verwandelt, ist die vielleicht größte Neuerung der diesjährigen Ausgabe.

Michael StallknechtSüddeutsche Zeitung, 31.7.2023

Da kann zum Beispiel – Zink und Posaunen sei Dank – eine dunkelprächtige Feierlichkeit entstehen oder auch eine helle, luftige Leichtigkeit, als beim inversen Contrapunctus 13 zwei Flöten und eine Gambe musizieren.

Später nehmen Musiker schreitend die Mitte-Positionen ein, tragen Bläser das Fugenthema wie eine Monstranz durch die Kirche, während ihre Kollegen auf ihren Positionen weiterspielen. So entsteht zudem jenseits der Raum-Klang-Interpretation jene beinahe sakrale Aura, die Bachs späten Zyklus umgibt.

Thomas WirthFränkische Landeszeitung, August 2023